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Filmdramaturgische Strukturen

Die grundlegenden, narrativen Strukturen des kommerziellen Spielfilms: Vom Roman zum Film. Eine filmanalytische Untersuchung am Beispiel "Bram Stokers Dracula" von Francis Ford Coppola (USA 1992) unter besonderer Berücksichtigung der ganzheitlichen Orient

Der Film ist ein popularisierendes Medium. Die öffentliche Verbreitung und Etablierung der großen Ikonen des 20. Jahrhunderts sind dem Film zu verdanken. Wir alle wissen, wo Sherlock Holmes wohnt und kennen seinen besten Freund. Wir wissen, wie James Bonds Lieblingsdrink zuzubereiten ist und wir wissen, wie wir uns einen blutsaugenden Vampir vom Halse halten können. Und das alles ohne jemals Conan Doyle, Ian Fleming oder Bram Stoker gelesen zu haben.
Die Verbreitung kultureller Inhalte wurde in diesem Jahrhundert vom Medium Film übernommen. Die inhaltlichen Vorlagen und Anreicherungen aber kamen aus der Literatur. Die Literatur gibt die Themen der Populärkultur an und treibt sie voran, der Film verbreitet sie in der Öffentlichkeit.
Die Arbeit untersucht die Wechselwirkung der dramaturgischen Strukturen. Ausgehend von einem literarischen Produkt, dem Roman „Dracula“ von Bram Stoker, werden die filmischen Umsetzungen, vor allem Francis Ford Coppolas Verfilmung, diskutiert. Aus der Methodik der Filminterpretation wird auf die strukturalistische Analyse zurückgegriffen, ein für den Forschungsansatz geeignetes Protokollierungsmuster erstellt (Handlungsparaphrase – Dialogprotokoll) und mit bewährten filmdramaturgischen Mustern, sowie einem genrespezifischen Ansatz verglichen.
Die Leithypothese konnte für den vorliegenden Untersuchungsgegenstand bestätigt werden: Die Literaturverfilmung erzählt einen literarischen Mythos mit den Mitteln der filmischen Erzähltechnik.