Was Menschen von den Medien wollen, ist seit Jahrzehnten fester Bestand der empirischen Medienforschung und was das Medium Fernsehen betrifft, so bietet es wie kein anderes vor allem eines: Unterhaltung. Man schaltet ein, um abzuschalten, dem Alltagsstress zu entfliehen oder um Zeit zu füllen. Und dennoch hat Fernsehen auch einen Bildungs- und Kulturauftrag zu leisten. Mehr noch: Er ist das ‚Lebenselexier’ der Öffentlich-Rechtlichen, dient er doch bei der Frage nach Gebühren als zentraler Legitimationsgrund.
Wie passen diese beiden scheinbar gegensätzlichen Funktionen des Fernsehens zusammen? Unterhaltung auf der einen – Erfüllung des Bildungs- und Kulturauftrages auf der anderen Seite? Und vor allem: Wie sieht das der Zuschauer? Warum nutzt er Sendungen, die im Auftrag von Bildung und Kultur stehen, deren Macher Journalismus betreiben, Horizonte öffnen und Wissen erweitern wollen? Welche Motive und Bedürfnisse stehen hinter dieser Rezeption?
In qualitativen Interviews und Gruppendiskussionen wurde diesen Fragen nachgegangen und Zuschauer der Fernsehmagazine ‚aspekte’, ‚polylux’ und ‚quer’ befragt. Ergebnis ist ein umfassender Katalog an Nutzungsmotiven, bei dem die Frage nach Identitätsarbeit und sozialer Verortung an oberster Stelle stehen. Darüber hinaus zeigt sich vor allem eines: Das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und Bildung und Kultur scheinen alle drei Sendungen zu glätten: Die Zuschauer wollen beides. ‚aspekte’, ‚polylux’ und ‚quer’ liefern beides.
Fernsehmagazine im Auftrag von Bildung und Kultur
Eine qualitative Studie zu den Nutzungsmotiven der Zuschauer von aspekte, polylux und quer