In die quantitative Analyse flossen Pressemitteilungen der vier Automobilunternehmen und die Berichterstattung in vier Tageszeitungen im ersten Halbjahr 1999 ein. Ferner wurden Leitfadengespräche mit Wirtschaftspressesprechern der Unternehmen und mit den Automobilexperten der ausgewählten Zeitungen geführt.
Ergebnisse: In Bezug auf Bewertung und Themenstruktur variierte die Darstellung der Unternehmen in den Artikeln stark. Hinsichtlich der Themenbreite führte DaimlerChrysler das Feld an. Zudem trug das zu diesem Zeitpunkt frisch fusionierte Automobilunternehmen den Sieg in punkto Bewertung davon. Gleichzeitig bescheinigten die Journalisten dem Unternehmen die ‚beste‘ Pressearbeit, welche sie mit Transparenz, Dienstleistungsbereitschaft und aktiver Kommunikation beschrieben. Pressemitteilungen aller Hersteller fanden in erheblichem Maße Eingang in die Wirtschaftsberichterstattung, was großteils auf eine professionelle Gestaltung zurückzuführen ist. Zudem gaben die befragten Journalisten offen zu, auf Informationen aus den Unternehmen angewiesen zu sein – in Zeiten von Krisen und einem damit einhergehenden Informationsstopp jedoch auch über eigene Kanäle in die Unternehmen hinein zu verfügen. Informationen sowie Anlässe zur Berichterstattung kamen zwar überwiegend aus den Unternehmen selbst; die Entscheidung, welche Information auf welche Art und mit welchem Ergebnis verarbeitet wird, lag jedoch beim Journalisten. Am Prozess der Imagebildung sind Journalisten somit wesentlich beteiligt.
Die Wirtschaftsberichterstattung über vier deutsche Automobilunternehmen
Eine Evaluation der Pressemitteilungen von Audi, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen