‚Tabloid‘ entwickelt sich zu einem Trendthema der Zeitungsbranche. Das kleine Format verspricht junge Leser und ein Ende des Reichweitenrückgangs und könnte damit die Antwort sein auf die Krise, die durch die Digitalisierung und Kommerzialisierung der Medienmärkte sowie durch das veränderte Nutzungsverhalten der Menschen ausgelöst worden ist. Vorreiter in Deutschland ist der Axel Springer Verlag, der 2004 mit WELT KOMPAKT die erste Tabloid-Tageszeitung auf den Markt gebracht hat.
Ist WELT KOMPAKT die Zeitung der Zukunft? In dieser Studie wird danach gefragt, welche Leserbedürfnisse Tabloidzeitungen befriedigen und ob sie tatsächlich in der Lage sind, junge Menschen für die Zeitungsnutzung zu motivieren und damit etwas zu schaffen, was den ‚großen‘ Blättern nicht mehr im gleichen Maße wie früher gelingt.
Im Frühjahr 2005 sind dazu Leser von WELT KOMPAKT befragt worden. Das Ergebnis ist ein umfangreicher Katalog von Nutzungsmotiven. Dieser zeigt, dass das Zeitungsformat eine wichtige, aber nicht die alles entscheidende Rolle spielt. Neben einem kompakten Format sind beispielsweise eine kompakte inhaltliche und formale Aufmachung von großer Bedeutung. Neben den einzelnen Nutzungsmotiven wird in der Arbeit der allgemeine Umgang mit WELT KOMPAKT beschrieben und eine Nutzertypologie vorgestellt. Nach den Untersuchungsergebnissen hat die Kompaktzeitung großes Zukunftspotential: Sie erreicht junge Nichtleser, Menschen mit wenig Zeit und Berufspendler, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Für diese Leser scheint WELT KOMPAKT tatsächlich die Zeitung der Zukunft zu sein.
Die Welt kompakt in einer neuen Zeitung: WELT KOMPAKT
Nutzungsmotive und die Frage nach dem Zeitungstyp der Zukunft - eine qualitative Studie