Zu Beginn des neuen Jahrhunderts sind Talkshows aus den Programmplänen der Sendeanstalten nicht weg zu denken. Besonders beim jungen Publikum ist dieses Format beliebt. Während erwachsene Zuschauer die Gesprächsrunden um Probleme, Liebe, Schönheit und Sex zum Unterhaltungsgenre zählen, bewerten viele Jugendliche Talkshows als Information. Vor diesem Hintergrund versucht die Arbeit dem Informationverständnis junger Menschen auf den Grund zu gehen. Dabei wird von der These ausgegangen, dass der Informationsbegriff Heranwachsender im Zusammenhang mit dem Nutzwert für die eigene Identitätsbildung steht.
Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst Forschungserkenntnisse zur ‚Jugend des neues Jahrhunderts‘ und zum ‚Leitmedium Fernsehen‘ dargestellt. Anschließend wird aufgezeigt, welche Informationen das Fernsehen Jugendlichen für die Identitätsbildung bietet. Zur Überprüfung der These wurde in zwei Kursen eines zehnten Jahrgangs einer Gesamtschule eine qualitative Studie in Form von Gruppendiskussionen durchgeführt.
Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass der Informationsbegriff Jugendlicher stark duch Nachrichtensendungen geprägt ist. Programme, die sich mit Themen beschäftigen, die bei der Herausbildung der Identität von Bedeutung sein können – bespielsweise Talkshows, Spielfilme oder auch Daily Soaps, bewertet die Mehrheit der befragten Jungen und Mädchen als Unterhaltung. Außerdem steht Information für die Befragten im direkten Zusammenhang mit der Relevanz für das eigene Leben.
Die Rolle des Fernsehens in der Sozialisation von Jugendlichen
Information und Identität: der Informationsbegriff aus der Sicht Heranwachsender