Die Diplomarbeit befasst sich vor dem Hintergrund des speziellen deutsch-israelischen Verhältnisses mit der Darstellung Israels in der Berichterstattung über den Libanonkrieg 2006. Aufbauend auf theoretischen und empirischen Grundlagen aus Medienwissenschaft, Politikwissenschaft und Kognitionspsychologie wurden Forschungsfragenkomplexe zu Umfang, Aspekten, Bewertungen und Perspektive der Darstellung gebildet. Die Untersuchung erfolgte mittels einer Inhaltsanalyse anhand von 193 Artikeln aus dem Politikressort der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über den Libanonkrieg 2006, die im Zeitraum vom 13.07. bis 15.08.2006 erschienen sind, und den darin enthaltenen 233 Bewertungen über Akteure Israels, des Libanon und der Hisbollah sowie deren Handlungen. Es zeigte sich, dass das Thema Libanonkrieg 2006 einen hohen Stellenwert in der Politikberichterstattung der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte. Die Darstellung Israels erfolgte in einem ausgewogenen thematischen Kontext mit vielen Hintergrundinformationen und relativ ausgeglichen aus der Perspektive beider Kriegsparteien. Negative Bewertungen medienexterner Sprecher bildeten einen wesentlichen Bestandteil der Berichterstattung. Israel war dabei sowohl häufigster Gegenstand als auch Urheber von Bewertungen. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ lieferte ihren Lesern demzufolge einen vielseitigen Interpretationsrahmen, der jedoch eine tendenziell negative Sicht auf Israel nahe legt.
Die Darstellung Israels in der Berichterstattung über den Libanonkrieg 2006
Eine Inhaltsanalyse der "Frankfurter Allgemeine Zeitung"