transfer 18(4) » Interpersonale Kommunikation

Die Bedeutung des sozialen Kontexts für die Führungskräftekommunikation

Eine positionale Analyse von Führungskräftenetzwerken

Vor dem Hintergrund allgegenwärtiger Veränderungen in Organisationen beleuchtet die Arbeit die Rolle des mittleren Managements als Bindeglied zwischen Organisationsführung und Mitarbeitern. Denn zu dessen Aufgabe gehört es, Change-Prozesse zu unterstützen und Veränderungen in der Organisationswirklichkeit zu verankern. Kommunikation nimmt in dieser Scharnierposition einen zentralen Stellenwert ein. Weil es Führungskräften jedoch häufig sowohl an der entsprechenden Bereitschaft als auch Fähigkeit hierzu mangelt, ist es notwendig, sie im Rahmen einer institutionalisierten Führungskräftekommunikation zu unterstützen. Bislang hat sich das Kommunikationsmanagement jedoch nicht hinreichend mit Führungskräften als besonderer Zielgruppe auseinandergesetzt. So konzentrieren sich bestehende Ansätze auf die Beschreibung von Führungskräften anhand bestimmter Attribute und vernachlässigen deren Einbindung in Interaktionszusammenhänge. Diese Arbeit hingegen versteht Führungskräfte als in einen sozialen Kontext eingebettete Akteure und stellt sich der Herausforderung, ihren Austausch untereinander zu analysieren. Auf der Basis einer Fallstudie wird ein Modell der Beziehungsstruktur von Führungskräften der Lufthansa Cargo AG entwickelt und mit Personenmerkmalen verknüpft. Die Mehrebenenbetrachtung ermöglicht eine Segmentierung der Anspruchsgruppe anhand spezifischer Kommunikationsbedarfe sowie die Ableitung entsprechender Maßnahmen einer professionellen Führungskräftekommunikation.