Vor dem Hintergrund der vielfach in quantitativen Studien ermittelten Lese-Unlust, vor allem bei männlichen Jugendlichen, war das Ziel dieser Arbeit die Bedeutung der Printmedien für junge Männer zu erfassen und deren Lesemotive zu hinterfragen. Die Printmediennutzung der 16- bis 25-Jährigen wurde mit Hilfe eines vierstufigen Erhebungsszenarios bestehend aus Telefoninterviews, Gruppendiskussionen, Tagebüchern und Einzelinterviews untersucht.
Den größten Vorteil sehen die jungen Männer bei den gedruckten Medien in deren Unabhängigkeit und Transparenz, wohingegen die Lektüre zur Unterhaltung eine stark untergeordnete Rolle spielt. Weitere wichtige Motive der Printmediennutzung sind die affektiven Motive. Insbesondere das Haptische sowie die gewohnheitsmäßige Nutzung veranlassen die Befragten, zu den gedruckten Medien zu greifen. Außerdem werden Printmedien aus sozialen Motiven genutzt, wobei diese nicht nur als Gesprächsstoff, sondern von einigen zudem als Aufhänger für ein gemeinsames Erlebnis verwendet werden.
Wie die Typologisierung schließlich gezeigt hat, gibt es zwar große Unterschiede zwischen den jungen Männern, aber für die meisten der 32 Teilnehmer, die sich sieben verschiedenen Nutzungstypen zuordnen ließen, gilt, dass Printmedien eine eher geringe Bedeutung für sie haben.
Die Bedeutung der Printmedien für junge Männer
Eine qualitative Studie zu den Nutzungsmotiven von jungen Lesern