Die Arbeit setzt sich aus erkenntnistheoretischer, normativer und empirischer Perspektive mit einem kommunikationswissenschaftlich relevanten und gesellschaftlich hochaktuellem Thema auseinander: der journalistischen Objektivität. Auf Basis der relevanten Literatur wird eine Liste von Objektivitäts-Kriterien entwickelt, die für die empirische Messung operationalisiert werden. Die Kriterien stehen im Mittelpunkt der Arbeit und werden aufgelistet, erläutert und diskutiert. Die entsprechende Messung erfolgt mit einer systematischen Inhaltsanalyse der Deutschland-Berichterstattung italienischer Tageszeitungen im Rahmen der Euro-Krise zwischen Dezember 2012 und Januar 2013. Dabei wird die Tageszeitung Il Giornale von Paolo Berlusconi mit der unabhängigen Tageszeitung Il Corriere della Sera verglichen. Der Vergleich erfolgt anhand von Index-Werten, die für jeden Indikator berechnet und anschließend zu einem umfassenden Objektivitäts-Wert zusammengefasst werden.
Den Medien in Besitz der Familie Berlusconi wird häufig vorgeworfen, weniger objektiv als unabhängige Medienanbieter zu berichten, da davon ausgegangen wird, dass der politische Einfluss auch die Objektivität der journalistischen Darstellung bedingt. Der empirische Teil der Bachelorarbeit kommt zu dem Ergebnis, dass dieser Vorwurf, zumindest hinsichtlich der Berichterstattung über Deutschland im Rahmen der Euro-Krise, berechtigt ist.
Deutschland im Fokus italienischer Medien. Wie objektiv wird im Rahmen der Euro-Krise über Deutschland berichtet?
Ein Vergleich der Tageszeitungen Il Giornale und Il Corriere della Sera