„Understanding Media“ – diesem Credo von Marshall McLuhan folgen Kommunikationswissenschaftler, zunehmend aber auch interdisziplinäre Forschungsallianzen unterschiedlicher Fachbereiche. Nötig macht dies die omnipräsente Begriffshülse „Medien“, die Wissenschaftler aller couleur, aber auch Politiker und Journalisten mit verschiedenen Bedeutungen aufladen.
Das Vorhaben, Medien zu verstehen, wird jedoch erschwert durch die Polysemie des Begriffes „Medien“: die Spannbreite von möglichen Bedeutungen erstreckt sich von okkultistischen Medien bis hin zu institutionellen Nachrichtenproduzenten.
Wie die Arbeit zeigt, wird das Problem des schillernden Medienbegriffs durch das „Medium“ Internet und darauf aufbauende Social Media zusätzlich verschärft: Sie weisen gänzlich andere Medieneigenschaften auf als herkömmliche Medien zur Individual- oder Massenkommunikation.
Die Literaturstudie dokumentiert anhand aktueller transdisziplinärer Beiträge das veränderte Medienverständnis, das Social Media einfordern. Sie zeigt, dass sich Social Media insbesondere durch folgende Eigenschaftsdimensionen gegen ein traditionelles Medienverständnis sperren: Multimedialität, Konvergenz, gesteigerte Selektivität und Interaktivität sowie Multioptionalität. Dies erzwingt einen Perspektivwechsel mit Fokus auf den Nutzer, der Facebook & Co seinen Uses & Gratifications gemäß formt und damit beliebig zwischen synchroner oder asynchroner, privater oder (teil)öffentlicher (Massen)kommunikation wechselt.
Der Medienbegriff im Prisma der Multioptionalität
Über das veränderte Medienverständnis im Zeitalter sozialer Netzwerke