Ausgangspunkt der Arbeit ist die vorherrschende EU-Skepsis in Österreich und die Frage, woher der Großteil der EU-Informationen bezogen wird. Aufgrund der Bedeutung der Medien werden Tendenzen der österreichischen EU-Berichterstattung am Beispiel der Kronen Zeitung untersucht. Zunächst werden Meinungsumfragen zum Thema EU und Europäisierungsansätze in den Bereichen Medien und Öffentlichkeit vorgestellt. Außerdem werden Modelle zu den Grundzügen des Populären Journalismus gegenüber gestellt.
Die empirische Analyse bedient sich der Diskursanalyse. Das Untersuchungsmodell wird vom diskurs-historischen Ansatz nach R. Wodak abgeleitet. Im Mittelpunkt stehen die Argumentationsstrategien der redaktionellen Berichterstattung und der Leserbriefe. Die Untersuchung bezieht sich auf die Themen Osterweiterung 2004, EU-Verfassung und österreichische Ratspräsidentschaft 2006. In allen Bereichen dominiert ein „Wir-Sie-Diskurs“: Verschiedene Gruppen werden herauskristallisiert und in ein Freund-Feind-Schema gepresst. Die Kategorisierung variiert nach Ereignissen. So werden Innenpolitiker werden einerseits als Vertreter andererseits als Verräter des Landes präsentiert. Generell wird die EU als Gegner Österreichs dargestellt. Dieses Bild herrscht auch im gesamtgesellschaftlichen Diskurs vor. Letztendlich muss die EU-Berichterstattung der Kronen Zeitung im Zusammenhang mit den allgemeinen Grundzügen des Boulevardjournalismus betrachtet werden, deren Prinzipien sie folgt.
Der EU-Diskurs in der Kronen Zeitung
Untersuchung anhand der Beispiele Osterweiterung 2004, EU-Verfassung und österreichische Ratspräsidentschaft 2006