Die steigende Zahl Asylsuchender spaltet Deutschland im Wesentlichen in zwei Lager: Befürworter und Gegner der Willkommenskultur. Der Wettstreit der Positionen um die Meinungshoheit wird nicht zuletzt auch auf sozialen Netzwerkplattformen ausgetragen. Diese interpersonale Kommunikation als Einflussfaktor öffentlicher Meinungswahrnehmung und bildung steht im Fokus der Arbeit. Vor dem Hintergrund von Schweigespirale und Schwellenwertmodell wird die Facebook-Kommunikation zu Flucht und Asyl untersucht. Eine Längsschnittanalyse der Nutzerkommentare zu einschlägigen Posts von Medienseiten im Zeitraum von 2013–2015 zeigt keinen Zuwachs des Contra-Lagers; eine Radikalisierung der Debatte ist nicht feststellbar. Einige Indikatoren für Inzivilität sind im Zeitverlauf marginal rückläufig. Der Anteil ablehnender Kommentare sinkt, wenn Posts nicht die eigene Lebensrealität betreffende Themen ansprechen. Zudem deuten sich Unterschiede zwischen den Meinungslagern beim kommunikativen Verhalten an.
Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!
Eine Längsschnittanalyse der öffentlichen Debatte zum Thema Flucht und Asyl bei Facebook