Die Arbeit prüft mittels einer Inhaltsanalyse das Italienbild, das die fünf überregionalen deutschen Tageszeitungen SZ, FAZ, FR, Die Welt und taz ihren Lesern vermitteln. Zielsetzung der Untersuchung ist es zu klären, ob die Zeitungen ihnen ein einigermaßen umfassendes Bild des Landes präsentieren oder ob sich die Darstellung eher dazu eignet, Vorurteile zu verfestigen. Die 688 ausgewerteten Artikel wurden mittels einer Stichprobe aus dem gesamten Jahr 1999 gewonnen.
Dem Hauptteil vorangestellt sind die Klärung der für die Untersuchung wichtigen Begriffe sowie ein Exkurs zur Politik, Wirtschaft und zu grundlegenden Daten des Landes. Dabei wird auch auf aktuelle Ereignisse in Italien eingegangen, damit sich die innerhalb der Analyse herauskristallisierenden Themenschwerpunkte besser eingeordnet werden können. Die Arbeit untersucht sämtliche Ressorts mittels einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse, wobei letztere ausschließlich auf zwei Ereignisse eingeht, mit denen sich alle Zeitungen ausführlich beschäftigt haben: die Wahl Ciampis zum Staatspräsidenten und das Gerichtsurteil im Fall Andreotti.
Insgesamt kommt die Arbeit zu dem Ergebnis, dass alle untersuchten Zeitungen ein ähnliches Italienbild vermitteln, welches dazu geeignet ist, bestehende Vorurteile zu verfestigen. Demnach ist Italien ein instabiles, reformunfähiges Land mit wenigen integeren politischen Persönlichkeiten. Dies Image wird vor allem dadurch bedingt, dass die Berichterstattung von Meldungen und kurzen Berichten dominiert wird und ereignisorientiert stattfindet.