transfer 27(3) » Interpersonale Kommunikation

Darfst du mich phubben, nur weil ich dich kenne?

Eine experimentelle Untersuchung zur Nutzung von Smartphones während einer Face-to-Face-Kommunikation und der Einfluss unterschiedlicher Arten interpersoneller Beziehungen

In einer Gesellschaft, in welcher die Norm existiert, immer erreichbar sein zu müssen, ist das Smartphone nicht wegzudenken und wird in Situationen genutzt, in welchen dies zuvor als unangemessen bezeichnet wurde, wie in einer sozialen Face-to-Face-Kommunikation (f2f). Die Möglichkeit der simultanen Online- sowie Offline-Interaktion wirft die Frage auf, wie sich dies auf die Qualität dieser Interaktion auswirkt.

Die Forschung zeigt, dass die Smartphone-Nutzung als unangemessen und unhöflich wahrgenommen wird. Dabei unterscheidet sich die Wahrnehmung jedoch aufgrund der Beziehung, die die Interaktionspartner*innen zueinander haben. Dieser Zusammenhang wurde in bisheriger Forschung nicht ausreichend untersucht, weshalb die vorliegende Studie den Einfluss unterschiedlicher interpersoneller Beziehungen in Verbindung mit der Wahrnehmung der Smartphone-Nutzung aufgreift.

In einem Online-Experiment, welches in eine quantitative Online-Befragung mit 164 Teilnehmer*innen eingebaut ist, wurde der Zusammenhang untersucht sowie Auswirkungen auf Qualitäten der Kommunikation und der Wahrnehmung des Interaktionspartners gemessen.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Kommunikation sowie der/ die Interaktionspartner*in negativer wahrgenommen wird, sofern simultane Smartphone-Nutzung stattfindet. Bezüglich der Art der interpersonellen Beziehung fand sich keine signifikante Interaktion, weshalb davon ausgegangen wird, dass diese die negative Wahrnehmung nicht zusätzlich beeinflusst. Die Limitationen der Studie wurden abschließend reflektiert.