Corporate Publishing (CP) erfreut sich seit Jahren bei Organisationen über wachsende Beliebtheit. Mit ihrer Hilfe wollen die Herausgeber das Glaubwürdigkeitsdefizit von PR-Kommunikation überwinden.
Trotz der steigenden Bedeutung von CP hat sich die Forschung bislang jedoch kaum mit dem Phänomen auseinandergesetzt. Vor allem rezeptionsbezogene Fragen sind in der Forschungslandschaft nur sehr vereinzelt zu finden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie Rezipienten die Glaubwürdigkeit von CP bewerten. Im Rahmen eines Experiments werden die Auswirkungen von Quelle und Mitteilung auf die Glaubwürdigkeitszuschreibung der Rezipienten untersucht. Für die Quelle wird das Kundenmagazin DB Mobil dem SPIEGEL gegenübergestellt, bei der Mitteilung wird mit dem Ansatz des valenzbasierten Framings gearbeitet. Zusätzlich wird der Einfluss rezipientenspezifischer Variablen untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Angabe der Quelle (Journalismus vs. CP) keinen Effekt auf die Glaubwürdigkeitszuschreibung hat. Dagegen führen negativ gerahmte Informationen allgemein, vor allem aber bei Frauen, zu einer höheren Glaubwürdigkeitsbewertung. Unter Einbezug des Beitragsinvolvements und des Persuasionswissens tritt der signifikante Effekt in Bezug auf die Mitteilung jedoch nicht mehr auf, weshalb die Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten sind. Das Beitragsinvolvement und das Persuasionswissen selbst beeinflussen die Glaubwürdigkeitszuschreibung bedeutsam.
Auf Augenhöhe mit dem Journalismus?
Eine experimentelle Studie zur Glaubwürdigkeit von Corporate Publishing aus Sicht der Rezipienten