In der Medienwirkungsforschung wird seit jeher die häufig postulierte, negative Wirkung von Medialgewalt auf die Menschen untersucht. Weitaus weniger beachtet ist dagegen die Frage nach dem Einfluss von Medialgewalt auf das akute Rezeptionserleben der Konsumenten. Finden Menschen Gewaltdarstellungen in den Medien tatsächlich so unterhaltsam, wie häufig vermutet wird? Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde mittels eines Online-Experiments die Rezeption von medialen Gewaltdarstellungen im Hinblick auf Unterhaltungs- und Emotionserleben sowie emotionale Gratifikationen untersucht. Als exemplarischer Forschungsgegenstand diente dabei die Erfolgsserie „Game Of Thrones“. Die Ergebnisse zeigen, dass die Explizität der medialen Gewaltdarstellungen keinen Einfluss auf das Unterhaltungserleben, jedoch durchaus auf das emotionale Erleben der Rezipienten hat. Dadurch geraten die qualitativen Eigenschaften von Gewaltdarstellungen sowie bestimmte Eigenschaften der Rezipienten in den Fokus.