Sendungen des Reality-TV sind nunmehr seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des deutschen Fernsehens. Ein Beispiel hierfür ist die Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Die Arbeit hat dabei zum Ziel, sich einem besonderen Aspekt dieses Formats zu widmen, nämlich der Darstellung des Körpers und deren Funktion für das Sendungskonzept. Die Forschungsfrage wurde mit Hilfe der qualitativen Film- und Fernsehanalyse nach Peltzer und Keppler (2015) analysiert. Die Analyse hat ergeben, dass sich sowohl körperliche Ausdrucksinformationen als auch Reaktionen und Zustände in der Mimik und Gestik der ProtagonistInnen manifestieren. Mimik und Gestik werden dabei in erster Linie in Nah- und Großaufnahmen festgehalten. Um das Erscheinungsbild des gesamten Körpers darzustellen, greift die Produktion hingegen auf die Kameraeinstellungen der Totalen oder Amerikanischen zurück. Gerade bei der Darstellung von Mimik und Gestik fungiert der menschliche Körper als Kommunikations- und Projektionsfläche, während bei der Darstellung des körperlichen Zustands der KandidatInnen der Körper zusätzlich als biologischer Organismus mit bestimmten Belastungsgrenzen erscheint. Jede körperliche Darstellung wird sowohl mit dem Einsatz von Sprache als auch von Musik untermauert. Im Rahmen der Sendung wird der Körper zur Emotionalisierung, Dramatisierung und Stereotypisierung eingesetzt. Daneben dient er der Erzeugung von Aufmerksamkeit und bedient den Voyeurismus der ZuschauerInnen.
„Zwischen Ekel-Prüfungen und Nacktaufnahmen“
Eine qualitative Untersuchung der Darstellung des menschlichen Körpers in der Reality-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!"