Es geht in der Arbeit um den Einfluss des omnipräsenten Mobiltelefons, pseudoenglisch Handy genannt, auf Individuum und Gesellschaft sowie um eine genaue Betrachtung der Handynutzung in Alltag und Spielfilm. Die Vorteile des Handys liegen auf der Hand: jederzeit und allerorts Erreichbarkeit und Mobilität. Neben der Sicherheit werden die Informations-, Unterhaltungs-, soziale Orientierungs- oder Kontrollfunktion geschätzt. Ebenso legen die Nachteile des Handys nahe, dass die (Kommunikations-)Wissenschaft verwertbare Fakten beisteuert, die auf Gefahren des Handys (schädliche Strahlung, Kommunikationsstörungen, Stresssituationen, Überwachungsmöglichkeiten oder bisher unreflektierte Konsequenzen auf Privatsphäre und Vermischung von Arbeits- und Freizeit) Bezug nehmen. Im theoretischen Teil wird ein Überblick über die technische und geschichtliche Entwicklung und Funktion des Handys gegeben, z.B. wie es vom Prestige- zum Massenobjekt oder Multifunktionsgerät wurde. Im empirischen Teil wird dargelegt, wie das Handy im Film – dem Spiegel der Gesellschaft – benutzt wird. Im Rahmen der Sequenz- und der Frequenzanalyse wurden 65 Filme untersucht, die 1990-2007 gedreht worden sind und in der Gegenwart spielen. Die Selbstverständlichkeit des Handys kann durch die gut analysierbare Nutzung im Film besser sichtbar, bewusst gemacht werden. In allen untersuchten Filmen des Jahres 2007 z.B. kommen Handys zum Einsatz. Geht man von dieser Stichprobe aus, scheint die handyfreie Zeit vorbei, was den Spielfilm betrifft.