transfer 7(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

TV-Serien und Mode – vom Fernsehkostüm zum Modetrend

Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung zu Frauen im deutschsprachigen Raum anhand der amerikanischen Serien 'Ally McBeal', 'Friends' und 'Sex and the City'

Thema der Arbeit ist der Einfluss aktueller amerikanischer TV-Serien auf die Alltagsmode von Frauen. Ausgangspunkte der theoretischen Überlegungen sind der Uses-and-Gratifications Approach sowie Annahmen des Soziologen René König.
Im empirischen Teil wurden quantitative und qualitative Methoden miteinander kombiniert. Es wurden Hypothesen zur Gruppe der ‚Fashion leader‘ überprüft. Mittels Onlinefragebogen wurden 174 deutschsprachige Frauen befragt. Es konnte ein hoch signifikanter Zusammenhang zwischen Alter, Modebewusstsein und der Bereitschaft, Modeerscheinungen zu kopieren, aufgezeigt werden. Auch die Variablen eigener Stil, Häufigkeit der Serienrezeption und Identifikation waren von Bedeutung, während den Variablen soziale Schicht, Ausbildung und Wohnortgröße kein Gewicht zukommt.
Ferner wurden 8 Wochen lang die im deutschen Sprachraum gesendeten Folgen der drei TV-Serien bezüglich der von den Hauptdarstellerinnen getragenen Mode inhaltsanalysiert und mit den entsprechenden Antworten aus dem Fragebogen verglichen. Die befragten Personen konnten sich am ehesten an die Kleidung aus ‚Ally McBeal‘ erinnern, gefolgt von ‚Sex and the City‘ und ‚Friends‘.
Schließlich wurden Experteninterviews mit Vertretern zweier Modeketten und der Modetheoretikerin Gerda Buxbaum geführt, was zur Generierung neuer Hypothesen führte und der Stützung und Veranschaulichung der Interpretation der Auswertung der empirischen Daten diente.