Die Aufwertung der Provinz, neue Bedürfnisse des Publikums sowie normative Forderungen nach mehr Themenvielfalt aus der Region, Dezentralisierung, Bürgernähe, Transparenz und Gegenöffentlichkeit dominierten die medienpolitischen Debatten Ende der 70er Jahre. Daraus entstanden zahlreiche Regionalprogramme der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender, die in der Forschung nach der Geburt der privaten Medien vernachlässigt wurden.
Rund 25 Jahre nach der großen Regionalisierungswelle im Bereich Fernsehen geht die Arbeit der Frage nach, wie und ob überhaupt aus diesen theoretischen Forderungen, die vor allem auf Will Teicherts Werk ‚Die Region als publizistische Aufgabe‘ Bezug nehmen, Programmgeschichte geschrieben wurde.
Anhand einer empirischen Inhaltsanalyse von über 700 Beiträgen der Nachrichtensendungen ‚Frankenschau‘ und ‚Abendschau Franken‘ des Bayrischen Rundfunks in Nürnberg, wurde die Hypothese bestätigt, dass von den vielen Schlagworten nur wenige Eingang in die praktische Programmgestaltung gefunden haben. Die rund 25 Jahre umfassende Inhaltsanalyse zeigt erst in den 90er Jahren eine Tendenz zur Erfüllung mehrerer Forderungen. Des Weiteren wird auf der Basis der Inhaltsanalyse eine detaillierte Entwicklung der beiden Nachrichtenmagazine bis zum Jahre 2004 aufgezeigt.
Zwischen Maßkrug und Mikrochip
Regionale Vielfalt aus dem Studio Franken