Mittels Diskursanalayse wird die Berichterstattung über die Chaos-Tage 1994 bis 1996 in sieben Zeitungen und Zeitschriften untersucht: Den beiden Hannoveraner Regionalzeitungen Hannoversche Allgemeine Zeitung und Neue Presse, der BILD Hannover, der Süddeutschen Zeitung, dem Spiegel, Focus und der ZEIT.
Die zentralen Fragen lauten: Welche Themen stehen in der Berichterstattung im Vordergrund? Wie werden die beteiligten Akteure dargestellt? Wie verändert sich der Diskurs über die Chaos-Tage in den drei untersuchten Jahren?
Den Hauptteil der Arbeit macht die Beschreibung und Analyse der 511 untersuchten Artikel aus. Die Berichterstattung ist geprägt durch Dramatisierung der Ereignisse und eine undifferenzierte Darstellung von Punks. Sie werden überwiegend als ‚brutale Chaoten‘ stigmatisiert.
Nach den gewalttätigen Chaos-Tagen 1995 schwenkt der Diskurs über ein Verbot der Chaos-Tage um. Während 1994 ein Verbot mit dem Argument abgelehnt wird, man könne Jugendliche nicht allein aufgrund ihres Aussehens aus der Stadt verbannen, wird dies 1996 mehrheitlich als gerechtfertigt angesehen. Damit wird eine komplette Jugendkultur unter Generalverdacht gestellt und in ihren Grundrechten eingeschränkt. Eine Auseinandersetzung hierüber findet nicht statt.