Trotz der Tragik der Rahmenhandlung von „Club der roten Bänder“ – sechs schwerkranke Jugendliche verbringen ihr Leben im Krankenhaus – wurde die deutsche Fernsehserie im Jahr 2015 zu einem Überraschungserfolg. Für die Forschung stellt sich die Frage, weshalb sich Zuschauer dieser belastenden Handlung jede Woche aufs Neue aussetzen. Studien machen Metaemotionen hierfür verantwortlich: Gefühle, die aus der Bewertung einer primären Emotion entstehen, aber der Valenz dieser nicht entsprechen müssen. Mit einer Befragung untersucht diese Arbeit, inwiefern Metaemotionen das Fantum beeinflussen. Dafür wurden Merkmale des Fantums, die Erfahrung der Gratifikationen und die erfahrenen Metaemotionen abgefragt. Es zeigt sich ein indirekter Einfluss der Metaemotionen. Die Metaemotionen Mitgefühl für Charaktere, der Genuss von Traurigkeit und Selbstreflexion zeigen signifikante mittlere bis starke Effekte auf die Gratifikation Appreciation, die wiederum in mittlerer Stärke das Fantum beeinflusst.
Zum Heulen schön!
Eine empirische Untersuchung der metaemotionalen Verarbeitung von Serien am Beispiel von Club der roten Bänder