Content-Angebote von Zeitungen im Internet werden vor allem von Usern außerhalb der Print-Verbreitungsgebiete rezipiert und gefährden somit kaum die klassische Tageszeitung. Dies haben diverse Studien gezeigt. Wie aber werden regionale Online-Zeitungen von Usern im Verbreitungsgebiet der Print-Pendants genutzt und welche Unterschiede in der Nutzung und Bewertung von Online-Zeitungen bestehen zwischen Print-Lesern und Nicht-Lesern?
Für die Analyse möglicher Konkurrenz- und Komplementärbeziehungen wurden im Rahmen der Studie 559 Abonnenten des Online-Dienstes ‚Nordwest.Net‘ per E-Mail zu ihrem Online-Zeitungsnutzungsverhalten befragt. Das ‚Nordwest.Net‘, ein Zusammenschluß von sechs Verlagen regionaler Abonnement-Zeitungen aus Niedersachsen und Bremen, verfügt als Service-Provider über Abonnenten, die sich im Hinblick auf die Forschungsfrage idealtypisch ungefähr je zur Hälfte aus Abonnenten und Nicht-Abonnenten der Print-Ausgaben zusammensetzen.
Die Ergebnisse zeigen, daß Online-Zeitungen den Rezipienten im Verbreitungsgebiet (noch?) keinen vollwertigen Ersatz für eine gedruckte Zeitung bieten. Seltene Print-Leser geben zwar signifikant stärker eine Ersatz-Nutzung an als häufige (eher Komplementärnutzung), jedoch nutzen erstere auch die entsprechenden Online-Zeitungen weniger intensiv. Weitere wesentliche Unterschiede zwischen diesen beiden Rezipienten-Gruppen ließen sich bzgl. der an Online-Zeitungen gestellten Anforderungen und der Bewertung beider Mediengattungen festmachen.
Zeitung aus der Leitung: Unterschiede hinsichtlich der Nutzung regionaler Online-Zeitungen zwischen Lesern und Nicht-Lesern der gedruckten Ausgaben im Verbreitungsgebiet
Betrachtungen am Fallbeispiel Nordwest.Net