Mit dem Beginn des digitalen Zeitalters wurden digitale Medien zu den alltäglichen Begleitern von Heranwachsenden und sind heute feste Bestandteile ihres Lebens. Doch welches Medienverständnis weisen „Eingeborene“ der digitalen Welt (Digital Natives) auf? Unterscheiden sie sich dabei von den älteren Generationen (Digital Immigrants)?
Antworten auf diese Fragen sucht die Arbeit in einer Sekundäranalyse, die sich dem Thema aus der Perspektive der Anschlusskommunikation widmet. Verglichen werden Befragungsdaten repräsentativer Studien mit Beobachtungsdaten zu Medienverweisen aus Gesprächen mit und unter Digital Natives. Als Datenbasis dienen die Studie von Sommer und Hefner (2015) zu Medienverweisen in Alltagsgesprächen, die Langzeitstudie Massenkommunikation (Reitze & Ridder, 2011) sowie eine Studie zur Mediennutzung in jungen Lebenswelten (Behrens et al., 2014). Die Schwerpunkte der Analyse liegen auf den theoretischen Merkmalen des Konzepts „Digital Natives“, ihrer Mediennutzung und deren Relevanz, den Funktionen und Images, die sie Medien zuschreiben sowie ihrer Medienkompetenz. Die Untersuchung zeigt, dass Digital Natives ein breites Medienrepertoire nutzen, aber eine Präferenz für digitale Medien haben. Mit Digital Immigrants teilen sie ein starkes Interesse an Film und Fernsehen. Das Internet vereint mehrere Medienfunktionen für sie und ist daher am wichtigsten. Ihre Medienkompetenz bezieht sich eher auf Erfahrungsebenen ihrer Medienvorlieben und weniger auf systemische oder technische Zusammenhänge.
Worüber reden Digital Natives, wenn sie über Medien sprechen?
Ein Vergleich von Beobachtungs- und Befragungsdaten