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#WomensMarch

Diskursanalyse der feministischen Bewegung auf Instagram und der Berichterstattung darüber in einem ausgewählten Leitmedium

Soziale Medien werden auch bei der Informationsbeschaffung immer wichtiger und konkurrieren besonders bei der jungen Generation mit traditionellen Informationsmedien. Daraus resultiert das Interesse, die Ebene der sozialen Medien mit der der klassischen Medien zu vergleichen. Es stellt sich die Frage, inwieweit diese beiden Medienebenen mit ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit Einfluss auf die Darstellung eines Gegenstands haben.

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem sozialen Medium Instagram und untersucht, auf welche Art und Weise dort die Protestbewegung „Women’s March“ im Vergleich zu einem klassischen Medium dargestellt wurde. Dazu wurden 195 Instagram-Posts der relevantesten Akteure der Bewegung und 10 Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung qualitativ untersucht. Anhand einer Diskursanalyse konnten zwei unterschiedliche Diskurse über den „Women’s March“ herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die soziale Bewegung auf beiden Medienebenen sehr unterschiedlich dargestellt wird und sich außerdem in ihrer Darstellung mit den Eigenschaften von Instagram oder der Süddeutschen Zeitung deckt. Auf der Plattform Instagram wurde die Bewegung zu einem inspirierenden Handeln berühmter Persönlichkeiten, während sie in der Süddeutschen Zeitung gemäß der linksliberalen redaktionellen Linie zu einem Kampf gegen Präsident Trump wurde. Somit kann diese Arbeit den Einfluss des jeweiligen Mediums auf die Darstellung des „Women´s March“ bestätigen.