Der Islam als sozialer Faktor ist mit steigendem Migrantenanteil aus muslimisch geprägten Ländern während der letzten Jahre immer wichtiger geworden. Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit dem Islamdiskurs deutscher Leitmedien, der vor dem Hintergrund des steigenden Anteils muslimischer Migranten starken Einfluss auf die Wahrnehmung dieser Gruppe hat.
Dazu wurden im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse 20 Artikel überregionaler Tages- und Wochenzeitungen mit Hilfe von Foucaults Diskurstheorie untersucht. Die bisherige Entwicklung des Islamdiskurses in Europa wurde dabei anhand von Edward Saids Studie Orientalism nachvollzogen.
Dabei wurde deutlich, dass sich das Islambild seit der Kolonialzeit nur wenig verändert hat. Der ultimative Gegensatz des Westens zum Orient scheint sich im Gegenteil eher noch verhärtet zu haben. Durch den Einsatz von Kollektivsymboliken wird der Islam mit negativen Ereignissen wie Krieg oder Krankheit verbunden, wobei die Aussage und das Gesagte sich zum Teil widersprechen. Im Diskurs kommen oft Sprecher zu Wort, die keine Islamexperten sind oder stark westlichen Idealen verbunden sind. Der Diskurs ist also nicht ausgewogen, sondern die Ablehnung des Islam sind sowohl im Inhalt, in der Wortwahl, der Themenauswahl als auch der Sprecher abzulesen.
Problematisch kann dies bei der Integration der großen Zahl muslimischer Flüchtlinge werden, die 2015 nach Europa gekommen sind.
Wie wir über den „arabischen Mann“ denken
Eine qualitative Analyse des Islamdiskurses in deutschen Leitmedien vor dem Hintergrund der Flu¨chtlingskrise