Die Arbeit hat sich der Frage, der Rolle von sozialen Medien im Prozess der Veränderung von Vorurteilen gegenüber Minderheiten oder Outgroups gewidmet. Es wurde davon ausgegangen, dass soziale Medien außer direkten, auch indirekte Kontaktmöglichkeiten zu den Mitglieder von Minderheiten oder Outgroups erschaffen können, wie unwillkürliches Begegnen in öffentlichen Diskussionen, Berichterstattung oder über dritte Personen, die in der Wissenschaft als parasoziale Interaktionen genannt werden.
In 6 Leitfadeninterviews, haben die Befragten offen über eigene Erfahrung mit Mitgliedern von Minderheiten oder Outgroups in den sozialen Medien erzählt. Von Anfang an wurde im Gespräch die Möglichkeit gegeben, eigene Erinnerungen abzurufen und Minderheit oder Outgroup selbst zu interpretieren. Im Anschluss wurden Details zu der jeweiligen parasozialen Interaktion, wie z.B. Gestaltung der Botschaft, begleitende Emotionen während der parasozialen Interaktion und Identifikation mit der jeweiligen Minderheit oder Outgroup abgefragt.
Nach der Auswertung von Interviews konnte die Frage nicht eindeutig beantwortet werden, ob der Kontakt über soziale Medien zur Reduzierung oder zur Erhöhung von Vorurteilen führen kann.