Kaum mehr vorstellbar für Heranwachsende: Ein Leben ohne WhatsApp. Als beliebtes Tool zur permanenten Kommunikation spielt der Instant-Messaging-Dienst nicht nur für die Alltagsroutine der Jugendlichen, sondern auch für deren Normen- und Werteverständnis eine wesentliche Rolle, wobei mehrfach behauptet wurde, dass es auf der Plattform keine Normen gebe. Bisherige Forschung zeigt allerdings: Jugendliche etablieren durchaus Kommunikationsnormen auf WhatsApp.
Hieran schließt diese Arbeit an und untersucht das Phänomen unter besonderer Berücksichtigung der auf WhatsApp angebotenen Chatarten genauer. Das Ziel ist, mögliche Unterschiede hinsichtlich der wahrgenommenen Werte und Normen zwischen Individual- und Gruppenkommunikation auf WhatsApp bei Jugendlichen zu ermitteln, wozu Giddens Strukturationstheorie als Grundlage zur Analyse der Handlungsmuster herangezogen wurde. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden zwei Gruppendiskussionen mit jeweils vier Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren durchgeführt.
Es zeigt sich, dass die Konversationsform bei WhatsApp-spezifischen Werten und Normen eine wichtige Rolle spielt; dazu zählen beispielsweise Regeln zu den Inhalten, der empfundene Antwortdruck und die Sanktionierung. Die Grundlage des gemeinsamen Werteverständnisses für beide Chatformen bilden die Normen, welche auch offline wichtig sind. Dazu zählen die Weitergabe persönlicher Inhalte, sowie Regeln zu der Konversationsführung und Verhaltensnormen.
What’s up with WhatsApp?
Eine empirische Untersuchung von Einzel- und Gruppenkommunikationsformen auf WhatsApp und den dort herrschenden sozialen Werten, Normen und Regeln