Die Verantwortlichen für die Krisenkommunikation von Hochschulen und Universitäten wurden im vergangenen Jahr, zu Beginn der Corona-Pandemie, vor eine Herausforderung gestellt. In einer zuvor nie dagewesenen Situation galt es, richtig und effektiv zu reagieren und zu kommunizieren. Dabei standen der Schutz der Reputation der Hochschule und der Organisationsinteressen, sowie der Schutz der Interessen von Anspruchsgruppen, wie unter anderem Studierende oder Mitarbeitende, im Fokus. Vor dem Hintergrund der Attributionstheorie und der Krisenkommunikation untersucht der Beitrag die Video-Ansprachen, in denen sich Rektor*innen und Präsident*innen an ihre Anspruchsgruppen gerichtet haben. Mithilfe sowohl induktiver als auch deduktiver Kategorienbildung entstand das Kategoriensystem. Insgesamt waren in der qualitativen Inhaltsanalyse schlussendlich 22 Video-Ansprachen enthalten. Durch Paraphrasierung, Verdichtung und Kombination reduzierte sich die Vielzahl der Originalzitate auf einige wenige Dimensionen. Diese wurden wiederum ebenfalls kombiniert und verdichtet, sodass sich als Destillat ein zwölfteiliger Merkmalsraum bestehend aus den beiden großen Dimensionen „Die kommunikative Art und Weise“ und „Einstellung gegenüber der Situation“ ergeben hat. Aus diesen und ihren insgesamt sieben Ausprägungen folgerte eine Typologie mit fünf abschließenden Typen der Ansprache. Diese sind „Das Ausstrahlen von Wärme und Hoffnung“, „Das sanftmütige Mahnen“, „Das beherrschte Hoffen auf Besserung“, „Das Verlautbaren von Hoffnung“ und „Das reservierte Beunruhigen“. Jeden dieser fünf Typen zeichnet charakteristisch einige Merkmale aus, die ihn von den anderen unterscheiden und abgrenzen.