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Werden wir uns auf die Spiele konzentrieren?

Eine vergleichende Inhaltsanalyse der neuen „ARD-Sportschau“ und „ran Sat1-Bundesliga“

Samstag, 18 Uhr. Fußball-Deutschland versammelt sich in seinen Wohnzimmern, um den heimischen Vereinen dabei zuzuschauen, wie sie sich Woche für Woche um Meisterschaft, internationalen Wettbewerb oder den Klassenverbleib streiten. Jene Sportmagazine, die am Samstagabend zusammenfassend von den Spielen der Fußball-Bundesliga berichten, haben Tradition in Fußball-Deutschland. Wohl deshalb echauffieren sich Journalisten in bundesweiten Tageszeitungen immer wieder gerne über Veränderungen oder Missstände in genau diesen Magazinen.
Nach landläufiger Kritik an der neuen ARD-„Sportschau“ und missbilligenden Vergleichen mit ihrem Vorgänger „ran Sat1-Bundesliga“ wurde der Ruf nach einer wissenschaftlichen Untersuchung beider Sendungen laut. Es sollte geklärt werden, ob die „Sportschau“ ihre Sache tatsächlich besser machen würde als „ran“:
Diese Arbeit hat sich diesem Vergleich angenommen und findet heraus, dass sich die beiden Sendungen mehr gleichen als zunächst anzunehmen wäre. Beide konzentrieren sich, gemessen an der Gesamtsendung, stark auf das Wesentliche, nämlich die Spielberichterstattung. Befassen sie sich damit einmal gerade nicht, so profiliert sich die „Sportschau“ mit im Vergleich deutlich mehr nebensächlicher Berichterstattung. Festzuhalten bleibt allerdings, dass sich „Sportschau“ und „ran“ ähnlicher sind, als sich der Fußballfan zunächst eingestehen möchte und dass beide Berichterstattung auf einem relativ hohen Niveau abliefern.