Die Antwort auf die Frage ‚Wie wird man ein großer Journalist‘ liefert diese Diplomarbeit nicht. Der Werdegang zehn bedeutender Journalisten und die Berichterstattung über sie werden vielmehr daraufhin untersucht, welche Faktoren ‚großen Journalismus‘ begünstigen. Die prägenden Persönlichkeiten Rudolf Augstein, Marion Gräfin Dönhoff, Günter Gaus, Sebastian Haffner, Claus Jacobi, Erich Kuby, Henri Nannen, Gerd Ruge, Carola Stern und Peter von Zahn wurden dafür ausgesucht.
Eine qualitative Inhaltsanalyse von Artikeln über diese Journalisten lieferte schließlich eine Art Mosaik, das einen Erklärungsansatz darstellt, aber nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt. Im Mittelpunkt steht dabei die besondere Situation – die ‚Stunde Null‘ – die es deutschen Journalisten nach 1945 ermöglichte, auf ‚verbrannter Erde‘ Neues mit aufzubauen. Anders als heute oft gefordert, waren die ‚großen‘ Journalisten von damals eben nicht nur Beobachter, sondern aktive Gestalter, die am Aufbau einer Demokratie mitwirkten. Mut, Begabung, fundierte Ausbildung und nicht zuletzt Glück – also dieses Sprichwörtliche ‚zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein‘ – taten dann oft ihr Übriges.
Insofern mögen die Ergebnisse der Arbeit bei jungen Journalisten den Eindruck erwecken, sie hätten heute gar keine Chance mehr, richtig ‚groß‘ zu werden. Allerdings können sie auch Anstoß sein, sich einmal wieder an die ‚Wurzeln‘ zu erinnern und über die eigene Arbeit zu reflektieren.
Was macht ‚große‘ Journalisten ‚groß‘?
Auf den Spuren des Erfolgs einer Journalistengeneration