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Was macht die BILD? Bundestagswahlkampf 2005 in der Bildzeitung.

Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht die Berichterstattung des Bundestagswahlkampfes 2005 in der größten deutschen Tageszeitung, der Bildzeitung. Zentrale Fragestellung der Arbeit ist die nach der Überparteilichkeit der BILD. Ist die Berichterstattung nach der Selbstbeschreibung der Bildzeitung („unabhängig und überparteilich“) erfolgt oder wurde zugunsten einer Partei, einer Koalition oder eines Spitzenkandidaten berichtet? Hierfür wurde die Konstruktion der Parteienbilder in der BILD analysiert.
Nach einigen theoretischen Grundlagen und einer Einordnung der Stellung der Bildzeitung in der Medienlandschaft, erfolgte die Untersuchung der zentralen Fragestellung mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse, die mit einigen ausgewählten Beispielen qualitativ ergänzt wurde. Insgesamt wurden dafür 50 Ausgaben der Bildzeitung Nürnberg vom 22.07.2005, dem Tag nach der Bekanntgabe der Entscheidung des Bundespräsidenten Horst Köhler, den Bundestag aufzulösen, bis zum 17. September 2005, dem Tag vor der Bundestagswahl 2005, herangezogen.
Bei dieser Analyse zeigte sich, dass die Berichterstattung nicht nach dem behaupteten Grundsatz der Überparteilichkeit erfolgt ist, sondern zugunsten von CDU/CSU und FDP, zugunsten von Angela Merkel (CDU) und Guido Westerwelle (FDP) und für einen Wechsel der Regierung von „Rot-Grün“ zu „Schwarz-Gelb“. Diese Ergebnisse haben sich nicht auf der Beitragsebene, sondern auf der Aussagenebene der Inhaltsanalyse ergeben.