transfer 17(3) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Was Frauen wollen? Was Männer wollen!

Eine qualitative Untersuchung zu Nutzungsmustern und Motiven von männlichen Zuschauern romantischer Komödien

Romantische Komödien sind echte Kassenschlager. Glaubt man den Klischees, begeistert sich vor allem das weibliche Geschlecht für dieses Subgenre. In unserer heutigen Gesellschaft erweitern sich jedoch mögliche Handlungsrahmen und bieten beiden Geschlechtern einen Einblick in neue Themenwelten. Die Grenzen zwischen typisch männlich – typisch weiblich verschwimmen immer mehr. Dieser Wandel könnte sich auch auf die Rezeption von romantischen Komödien auswirken. Deshalb stellt sich in dieser Arbeit die Frage: Welche Muster und Motive haben Männer für die Rezeption von Liebeskomödien?
Da dieses Thema Antwortverhalten im Bereich der sozialen Erwünschtheit erzeugen kann, wurde der direkte Kontakt mit den Befragten verhindert und zwei Online-Gruppendiskussionen geführt. Insgesamt wurden neun junge Männer im Alter von 20-30 Jahren befragt. Die anschließende Motivexploration basierte auf den Grundannahmen des Uses-and-Gratifications-Approach. Zusätzlich wurden die Annahmen von Anthony Giddens berücksichtigt, da die Selbstidentität im gesellschaftlichen Wandel einen wichtigen Teil der Arbeit darstellt. Der daraus resultierende Motivkatalog erklärt, welche Motive junge Männer für die Rezeption von romantischen Komödien haben. Er bildet zudem die Grundlage für eine vierteilige Typologie. Die Arbeit schließt mit den möglichen Einflussfaktoren auf die unterschiedlichen Rezeptionsmotive und beschreibt das Potential des Themas für die weiterführende Forschung.