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Wann macht Homeoffice glücklich?

Eine empirische Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Arbeitszufriedenheit und das Stressempfinden von Personen, die im Homeoffice beschäftigt sind.

Das Homeoffice hat sich im Zuge der COVID-19 Pandemie seit dem Frühjahr 2020 zu einem zentralen Thema in der Arbeitswelt in Deutschland entwickelt. Dies überschattet jedoch, dass die Arbeit im Homeoffice ohnehin seit Jahren auf dem Vormarsch ist und sich stetig weiter ausbreitet. Die Homeoffice-Situation, die durch die Pandemie geschaffen wurde, kann somit als eine Art Katalysator für das moderne Arbeiten der Zukunft verstanden werden.

Geht man davon aus, dass Homeoffice tatsächlich in den kommenden Jahren die Art, wie Menschen arbeiten, verändern wird, so sind fundierte Forschungen zu diesem Thema von größter Wichtigkeit, da sie im Zweifel enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile mit sich bringen.

Die vorliegende Studie soll hierzu einen Beitrag leisten, in dem sie die Faktoren Arbeitszufriedenheit und Stressempfinden im Homeoffice untersucht und aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht versucht, Konstrukte zu ermitteln, welche jene beeinflussen. Hierzu wurden in einer Online-Umfrage die Arbeitszufriedenheit, das Stressempfinden, das Kommunikationsverhalten, die Häufigkeit verschiedener Kommunikationsmittel, das Verhältnis zu Kolleg*innen sowie die Einschätzung der eigenen technischen Kompetenz von Personen, die im Homeoffice beschäftigt sind, ermittelt (n = 125).

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich eine häufige Kommunikation im Homeoffice generell positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt. Dabei scheint es jedoch nicht wichtig zu sein, ob diese Kommunikation persönlich oder online stattfindet. Personen, die im Homeoffice arbeiten, sind darüber hinaus zufriedener, je häufiger sie die Kommunikationstechnologien E-Mai, Telefon und Videotelefonie nutzen. Auch eine gute Einschätzung der eigenen Kolleg*innen wirkt sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit aus, ebenso wie die selbst eingeschätzte Technikkompetenz. Diese hat aber wiederum keinen Effekt auf das Stressempfinden. Anhand der Ergebnisse lassen sich demnach wichtige Implikationen für die Kommunikationswissenschaft und Wirtschaft ableiten.