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Von „unsozial“ bis „unabdingbar“.

Über die verschiedenen Deutungsmuster in der deutschen Studiengebührendebatte und das Potenzial des Framing-Ansatzes bei der Analyse von mehrstufigen Kommunikationsprozessen.

Die Arbeit beschäftigt sich mit zwei großen Themenblöcken: Einerseits behandelt sie die jüngere Debatte um die Einführung von allgemeinen Studiengebühren in Deutschland, andererseits den in der Kommunikationswissenschaft zunehmend an Beachtung gewinnenden Framing-Ansatz. Als Bindeglied zwischen den beiden Aspekten soll eine Frame-Analyse von Pressemitteilungen, Zeitungsartikeln und Leserbriefen zeigen, welche Deutungsmuster die Studiengebührendebatte beherrschen und wie die beteiligten Organisationen, Medien und Rezipienten mit dem Thema umgehen. Gleichzeitig dient die Forschungsarbeit dazu, weitere Erfahrungswerte mit der induktiv-quantitativen Methode der Frame-Analyse zu sammeln, welche sich als neuer und viel versprechender Ansatz unter den quantitativ-standardisierten Verfahren präsentiert.
Im Ergebnis zeigt sich, dass der hohe Standardisierungsgrad der Methode starke Einschränkungen mit sich bringt. So gelang eine Frame-Identifikation nur bei der Analyse der Pressemitteilungen. Hier fanden sich die Deutungsmuster »Qualität der Hochschulen« und »Soziale Ungerechtigkeit«, welche einmal die zu erwartende Qualitätssteigerung der Universitäten und Fachhochschulen und einmal die mögliche Abschreckung sozial schwacher Studierwilliger in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen.