Wie berichten Journalisten über Journalisten? Dieser Frage wird am Beispiel der Journalistin Anne Will nachgegangen, da sie im Jahr 2007 als Christiansen-Nachfolgerin sehr häufig im medialen Fokus stand.
Lange Zeit galt die Thematisierung der eigenen Branche als Tabu, und noch immer stehen Medienjournalisten bei der Berichterstattung über den eigenen Berufsstand in einem für sie unangenehmen Spannungsverhältnis. Sie unterliegen sozialen und ökonomischen Hemmungen.
Um zu überprüfen, ob sich diese Hemmungen in der Presse widerspiegeln, wird eine quantitative Inhaltsanalyse durchgeführt. Es zeigen sich Hinweise auf „Beißhemmungen“ der Medienjournalisten gegenüber Will. Nur selten werden berufliche Eigenschaften der Journalistin dargestellt, sondern Fakten und ihre persönlichen Eigenschaften. Eine dezidierte Bewertung von Will wird kaum vorgenommen – weder durch den Autor selbst noch durch Dritte. Für den Erhebungszeitraum bestätigt sich: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.“
Viva la Will!?
Eine Untersuchung der Presseberichterstattung über eine berühmte Berufskollegin als Spezialfall journalistischer Selbstthematisierung am Beispiel Anne Will