Mit dem Misstrauen der Bürgerschaft gegenüber politischen Akteuren und deren Entscheidungen geht die Forderung nach mehr Mitbestimmung und Transparenz einher. Deshalb gibt es ergänzend zu den formellen, gesetzlich vorgeschriebenen immer mehr dialogorientierte informelle Bürgerbeteiligungsverfahren.
Neben der Bürgerschaft und der politischen Ebene gibt es auch die Verwaltung, die die Beteiligungsverfahren operativ umsetzt. In dieser Arbeit sollen Nutzen und Aufwand der Partizipation aus Sicht der Verwaltung näher betrachtet werden.
Zur Orientierung dienen folgende Fragen:
1. Wurden durch die Beteiligung Mehrwerte für das Projekt generiert?
2. Wurden durch die Beteiligungsverfahren Argumente identifiziert, die von Interesse der allgemeinen Öffentlichkeit sind?
Zur Beantwortung wurden zwölf Leitfadengespräche mit Mitarbeitern der Stuttgarter Stadtverwaltung, die Beteiligungsverfahren betreuen, durchgeführt. Die Dokumentation der Interviews erfolgte auf Tonband, sodass die Gespräche in einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden konnten.
Zusammenfassend ergab sich aus den Gesprächen, dass durch die Beteiligung insbesondere Transparenz und Legitimation, sowie daraus entstehende Akzeptanz für die Projektvorhaben bei der Bürgerschaft generiert werden können. Hinzu kommt, dass die Argumente aus der Beteiligung dazu dienen, öffentliches Verständnis herzustellen. Allerdings ist die Planung, Durchführung und Dokumentation der Prozesse mit hohem Aufwand für die Verwaltung verbunden.