Da die Positionen zur Auswirkung des Internets bis heute ziemlich widersprüchlich und nicht eindeutig sind, hat sich die Autorin für eine öffentlichkeitstheoretische Literaturanalyse gegenwärtiger Hoffnungen und Befürchtungen entschieden. Gegenstand der Arbeit ist die Frage, welche Argumentationen in der populären Diskussion um das Verhältnis von Internet und Öffentlichkeit sich beobachten lassen und wie vor diesem Hintergrund die gegenwärtigen Utopien und Dystopien einzuordnen und zu bewerten sind. Zur empirischen Untermauerung der Diskussion wird basierend auf dem Öffentlichkeitskonzept von Neidhardt (1994) ein Kategoriensystem entwickelt, anhand dessen die deutsche und die US-amerikanische Sichtweise zweier prominenter Kolumnisten in Bezug auf die Potenziale und Grenzen der elektronischen Öffentlichkeit im Internet analysiert werden können. Ziel der Untersuchung ist, Artikel von Sascha Lobo und Nick Bilton zu betrachten und daraus für jede entwickelte Kategorie entsprechende Ergebnisse zu finden. Die Arbeit kann für die Kommunikationswissenschaft einen Beitrag leisten, indem sie einerseits einen internationalen Vergleich erlaubt und andererseits die Funktionserwartungen der Öffentlichkeit auf die Ebene der elektronischen Öffentlichkeit zu übertragen versucht. Diese Beziehung zwischen den normativen Konzeptionen von der Öffentlichkeit als Ideal und der empirischen „Realität“ aus der Sicht der Autoren in der Internet-Öffentlichkeit ist grundsätzlich zu hinterfragen.
Utopien und Dystopien im Verhältnis von Internet und Öffentlichkeit im Social-Media-Zeitalter
Eine Analyse der Potenziale und Grenzen der elektronischen Öffentlichkeit im Internet – Sascha Lobo und Nick Bilton im Vergleich