Die Arbeit befasst sich mit Usability Engineering von elektronischen Programmführern (EPGs, electronic program guides). Fokussiert wurden dabei sowohl die Analyse der Nutzeranforderungen sowie ein vergleichender Usability-Test von zwei bestehenden EPG-Modellen. Den theoretischen Rahmen stellte die Handlungsregulationstheorie, deren Grundverständnis der Handlung für die Interaktion mit EPGs fruchtbar gemacht wurde.
Die qualitative Untersuchung prüfte erstens, ob die bisherige geringe Akzeptanz von EPGs durch ein Überangebot an Funktionen verursacht wird bzw. welche Anforderungen an die Funktionen gestellt werden.
Im November 2005 wurden dazu acht Fokusgruppen mit insgesamt n=40 Diskutanten gebildet, in denen die Anforderungen der Benutzer erhoben wurden. Es zeigte sich, dass die Befragten in den Fokusgruppen eine Vielzahl an Funktionen wünschten. Die Probleme liegen offensichtlich nicht in zu vielen Funktionen, sondern in deren Usability.
Zweitens untersuchte die Arbeit, inwieweit eine nutzerzentrierte Entwicklung dazu beitragen kann, die Akzeptanz von EPGs zu steigern. Daher wurde im Februar 2006 ein Usability-Test mit n=12 Testpersonen durchgeführt, bei dem zwei vorhandene Modelle miteinander verglichen wurden. Das EPG-Modell, bei der die Programmübersicht als Raster dargestellt wird, erwies sich insgesamt aus Nutzersicht als vorteilhafter als das Modell mit der Listendarstellung.
Usability beim digitalen Fernsehen am Beispiel eines elektronischen Programmführers (EPG)
Anforderungsanalyse und vergleichende Evaluation