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US-Produktionen im deutschen Fernsehen

Eine empirische Studie über den Einsatz US-amerikanischer Film- und Fernsehproduktionen im deutschen Fernsehprogramm von 1993 bis 2005

Vor dem Hintergrund der Diskussion über US-Medienimperialismus und US-Dominanz beschäftigt sich die Arbeit mit dem Einsatz US-amerikanischer Film- und Fernsehproduktionen im deutschen Fernsehen. Trotz weltweiter Forschung auf diesem Gebiet fehlen in Bezug auf Deutschland weitestgehend systematische Überblicke. Diese Forschungslücke soll mit der Studie angegangen werden.
In einer Programmstrukturanalyse der Jahre 1993 bis 2005 wird der Einsatz von US-Produktionen in den Programmen von ARD, ZDF, RTL, Sat.1 und ProSieben untersucht.

Dabei stellt sich heraus, dass – trotz besonders starkem Einsatz von US-Produktionen in den Jahren 1993 bis 1995 – nie eine Dominanzstellung von US-Produktionen vorhanden war. Die privaten Sender waren jedoch in diesem Zeitraum stark auf US-Produktionen angewiesen, um alle Programmplätze füllen zu können. Die folgenden Jahre sind durch einen starken Rückgang der US-Produktionen gekennzeichnet. Dabei konnte festgestellt werden, dass der Einsatz der verbleibenden US-Sendungen in Bezug auf einige wenige Formen und Genres zu spezifischen Tageszeiten und Wochenabschnitten rationalisiert wird. Die aktuelle Entwicklung lässt in naher Zukunft eine Stagnation des Rückgangs von US-Produktionen erwarten.