transfer 11(3) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

TV-Programmauswahl für Vorschulkinder

Eine qualitative Elternbefragung

Was Vorschulkinder im Fernsehen anschauen, wählen sie häufig nicht selber aus. In vielen Fällen entscheiden die Eltern, welche Sendung vom Kind gesehen wird. Speziell für Programmverantwortliche von Kinderfernsehen ist es folglich von Interesse, den Prozess der elterlichen Programmauswahl besser zu verstehen. In dieser Arbeit soll daher die Fernseh-Programmauswahl für Kinder im Vorschulalter untersucht werden. Dem Thema wird sich zunächst theoretisch genähert, indem gezeigt wird, welchen Einfluss das Elternhaus auf die Fernsehnutzung des Vorschulkindes hat. Die empirische Umsetzung erfolgt anschließend über qualitative Leitfadeninterviews mit Eltern von Vorschulkindern.
Dabei zeigt sich, dass Eltern den kindlichen Fernsehkonsum teilweise aus zweckgebunden Gründen initiieren. Berichtet wird aber auch von Situationen, in denen aus Gewohnheit ferngesehen wird oder das Fernsehen nicht von den Eltern initiiert, sondern lediglich toleriert wird. Wo die Auswahl von Fernsehsendungen von den Eltern bewusst getroffen wird, geschieht dies anhand von formalen und inhaltlichen Kriterien, sowie Aspekten, die noch über die Beschaffenheit der Sendung selbst hinausgehen. Als Hilfen bei der Programmwahl und zur Auffindung neuer Sendungen greifen die Eltern auf andere Personen, das Fernsehen oder andere Medien zurück.