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„The disease is very common“

Diskursanalyse zur Berichterstattung über Brustkrebs in internationalen, linksliberalen Leitmedien

Die weltweit häufigste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs. Durch hohe Erkrankungsraten und prominente Erkrankungsfälle erlangt Brustkrebs in den westlichen Industrienationen gesellschaftliche Relevanz und hohe massenmediale Aufmerksamkeit. Am Beispiel von Deutschland, Großbritannien und den USA werden aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive folgende Fragen gestellt: Wie schaffen und gestalten internationale, linksliberale Leitmedien Diskurse über Brustkrebs und wie wird die Erkrankung dabei zu einem Schreckensszenario? Basis sind die Diskurstheorie von Michel Foucault sowie 21 Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, dem Guardian und der New York Times. Die wichtigsten Befunde: Die Süddeutsche Zeitung relativiert die Bedeutung und das Ausmaß von Brustkrebs auf gesellschaftlicher und individueller Ebene. Der Guardian problematisiert Brustkrebs auf gesellschaftlicher Ebene und macht ihn zu einer gesamtgesellschaftlichen Angelegenheit. Entgegengesetzt konstruiert die New York Times die Krebsart als individuelle Angelegenheit, die auf der Ebene der einzelnen Erkrankten ausgetragen und gelöst werden soll. Entlang dieser drei dominanten Diskurse entfaltet sich in jedem Land ein eigenes Brustkrebs-Schreckensszenario.