Im Kontext der politischen Kommunikation zeigt diese Arbeit, dass „Living History“, die 2003 veröffentlichte Autobiografie der ehemaligen US-amerikanischen First Lady Hillary Clinton, als Teil ihrer Präsidentschaftskampagne 2007/2008 betrachtet werden kann. Die im Nachfolgenden umrissenen Analysen belegen, dass die Autobiografie als Wahlkampf-Manifest gelten kann. Folgende Funktionen der Autobiografie werden dabei herausgearbeitet: Politische „issues“ des Wahlkampfes lassen sich vorausahnen, und spezifische politische Themen werden von Hillary Clinton vereinnahmt („issue ownership“). Weiterhin dient das Buch dazu, Missverständnisse aus ihrer Sicht zu schildern bzw. zu klären und einen öffentlichen Lebenslauf abzuliefern. Die Autobiografie ermöglicht Hillary Clinton außerdem einen direkten Kommunikationskanal mit ihren Lesern bzw. Wählern und kann als Form des „Going Public“ (Kernell) bezeichnet werden.
Durch die quantitative Analyse mithilfe der AntConc 3.2.0W Software, werden die wichtigsten politischen Themen identifiziert. Die Ergebnisse werden im Anschluss mit den wichtigsten Themen des Wahlkampfes verglichen, wobei das Hauptaugenmerk auf der Internetkommunikation Hillary Clintons liegt, um langfristiges „issue ownership“ (Budge/Farlie, Petrocik) nachweisen zu können. Darüber hinaus werden im Rahmen einer Inhaltsanalyse rhetorische Strategien, die erstmals 1996 Hillary Clinton zugeschrieben wurden (Kenner Muir/Benitez), und deren Funktionen im Buch aufgezeigt. Anschließend werden Parallelen dazu in der Wahlkampfkommunikation beleuchtet, um die These der Kontinuität zwischen Aitobiografie und Wahlkampf weiter zu untermauern.
The Autobiography of Hillary Rodham Clinton as Campaign Manifesto
(New) Methods of Political Campaign Communication