Aufgrund der aktuellen Anschläge in Paris und Brüssel häuft sich die Berichterstattung zum Thema Terror. Der durch Peter Waldmann etablierte Begriff der terroristischen Kommunikationsstrategie findet heute in der Terrorismusforschung großen Anklang, ohne den Zusammenhang zwischen der Planung eines Anschlags und der Platzierung auf der Medien-Agenda bzw. deren intendierte Wirkung auf die Öffentlichkeit zu prüfen. Diese Arbeit untersucht religiös motivierten Terrorismus auf Muster, die auf eine Kommunikationsstrategie im Marketing-Sinne zurückschließen lassen. Dazu werden anhand empirischer Daten die Reichweitenstärke von Anschlägen auf Medien- und Rezipientenframes in Presse und Rundfunk betrachtet als indirekter Einfluss. Zum anderen wird der direkte Einfluss von Terroristen als Produzenten von Content in den sozialen Netzwerken dargestellt. Die Untersuchung ergab, dass durch die Art und Weise der Medienberichterstattung über Terroranschläge die Bedrohungswahrnehmung verstärkt wird und sich, zumindest in Hinblick so genannter Schlüsselereignisse, auch auf Rezipientenframes überträgt. Terrorismus als planvoll und intendierte Handlung wird bestärkt. Über neue Kommunikationsmöglichkeiten für Terroristen durch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sollte weiterer Aufwand betrieben werden. Hier zeigt die Untersuchung ein aufkommendes Forschungsinteresse.
Terrorismus als Kommunikationsstrategie?
Theoretische Ansätze und empirische Befunde