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Teaching 2.0 oder Fleißarbeit²?

Eine empirische Untersuchung zum Einfluss von technischem Medienwissen und Selbstkompetenz eines Lehrers auf dessen Medienkompetenzvermittlung im Unterricht hinsichtlich der Internetnutzung der Schüler

Der Umgang mit digitalen Medien ist für Kinder und Jugendliche selbstverständlich. Sie wachsen in einer mediatisierten Welt auf und schaffen sich vor allem im Internet Räume, in denen sie sich frei bewegen können und nicht der elterlichen Kontrolle unterliegen. Um einen sicheren Umgang mit diesen Freiräumen im Internet zu gewährleisten, wird immer stärker für die lehrplanübergreifende Vermittlung von Medienkompetenz an Schulen plädiert.
In der Arbeit wurde deshalb untersucht, inwieweit die persönliche Medienkompetenz eines Lehrers die Medienkompetenzvermittlung hinsichtlich Internetnutzung in seinem Unterricht beeinflusst. Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden dazu im Mai 2016 sechs Lehrkräfte eines bayrischen Gymnasiums in leitfadengestützten Einzelinterviews befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass alle Lehrkräfte den regelmäßigen Einsatz von digitalen Medien im Unterricht befürworten, um zeitgemäß und abwechslungsreich zu unterrichten. Klassische Unterrichtsmaterialien wie Tafelanschriften und Arbeitsblätter sollten dabei aber nicht vernachlässigt werden. Eine hohe individuelle Medienkompetenz fördert allgemein das Interesse an neuen Medien. Zudem beeinflusst sie vor allem das Bewusstsein der Lehrer für die Relevanz des Themas Medienkompetenz für den Unterricht sowie die kritische Bewertung bestehender Initiativen zur Förderung von Medienkompetenz. Die konkrete Umsetzung hängt jedoch stark vom Lehrplan ab.