Die Arbeit beschäftigt sich mit den Lesern der ersten Österreichischen Online-Zeitung ‚tA-online‘. Zuerst war ‚täglich Alles‘ eine bunte Boulevardzeitung, die aufgrund stagnierender Reichweite die Printausgabe überraschend einstellte und den Schritt ins WWW wagte. Die Etablierung von ‚tA-online‘ scheiterte jedoch, sie ging im Mai 2002 zum letzten Mal online.
Mittels einer E-Mail-Befragung wurde überprüft, inwieweit sich die Nutzungsmotive und -gewohnheiten der Nutzer, die die Zeitung in beiden Erscheinungsformen rezipierten, veränderten. Es wird ausgearbeitet, wie sich das in der Literatur beschriebene Bild vom ‚typischen‘ Online-Nutzer mit jenem der ‚tA-online‘-User deckt. Als theoretischer Bezugsrahmen diente der Uses-and-Gratifications-Approach. Um die Probleme, die dieser Ansatz immer wieder mit sich bringt (einseitige Rezipientenorientierung, das ‚Produkt‘ – also in diesem Fall die Zeitung – wird zu wenig berücksichtigt) wurde anhand einer Inhaltsanalyse das Print- und Online-Produkt miteinander verglichen: Die Zeitung verlor im WWW ihren boulevardesken Charakter, sämtliche Elemente zur Förderung der Leser-Blatt-Bindung verschwanden, sie wurde zu einem reinen Informationsmedium. Diese Ergebnisse decken sich mit jenen der Nutzerbefragung. Die Mehrheit gab an, die gedruckte Zeitung mehr zu vermissen. Die Nutzungsmotive/ -gewohnheiten verschoben sich entsprechend.
„täglich Alles“ im Internet
Veränderungen im Vergleich zur Printversion und deren Auswirkungen auf die Nutzung