Mit dieser Arbeit wurde am Beispiel BR-Klassik ermittelt, welche Strategien Rundfunkprogramme mit klassischer Musik verfolgen, um junge Hörer zu gewinnen und an ihr Programm zu binden. Dazu wurden qualitative Leitfadeninterviews mit vier Mitarbeitern von BR-Klassik aus den Bereichen Marketing, der Redaktion des Jugendformates „U 21 – Deine Szene. Deine Musik“, der Onlineredaktion und der Zentralredaktion geführt.
Laut Verbrauchs- und Medienanalyse 2010 hören lediglich drei Prozent der 14- bis 29-Jährigen mehrmals pro Woche klassische Musik. Dennoch scheint das Radio eine geeignete Plattform zu sein, Jugendliche zu erreichen: Über 70 Prozent der Befragten (14-29 Jahre) hören mehrmals pro Woche Radio (VuMA 2010).
Es zeigt sich, dass die Verantwortlichen einerseits auf crossmediale Strategien und andererseits auf inhaltliche Veränderungen setzen. So legt BR–Klassik neben der Programmgestaltung einen Schwerpunkt auf die multimediale Verbreitung von Inhalten mit klassischer Musik über das Internet und erhofft sich vor allem dadurch die Erschließung eines jüngeren Publikums. Zentral für die Ansprache junger Zielgruppen ist außerdem das Jugendformat „U 21 – Deine Szene. Deine Musik“, das ebenfalls verstärkt über multimediale Inhalte im Internet auf sich aufmerksam macht und so potentielle Hörer rekrutiert. Wie diese Maßnahmen bei den Jugendlichen ankommen, muss von der Hörerforschung geklärt werden. Hier bietet die vorliegende Untersuchung Anschlussmöglichkeiten.
Strategien und Perspektiven der Vermittlung klassischer Musik an jugendliche Hörer
Eine Studie am Beispiel des Bayerischen Rundfunks