Einführung: Die strategische Kommunikation ist ein wissenschaftliches und praktisches Feld mit weitreichenden gesellschaftlichen Implikationen. Allerdings befindet sich das akademische Feld noch in seinen Anfängen, und die Theoriebildung über strategische Kommunikation scheint oft an innerer Konsistenz und Generalisierbarkeit zu mangeln.
Methodik: Diese Arbeit präsentiert ein systematisiertes kritisches Review und eine hierarchische Clusteranalyse der Literatur zur zeitgenössischen Theorie der strategischen Kommunikation. Sie behandelt den aktuellen Stand der Theorie, Theorietendenzen und theoretische Defizite, indem sie sich kritisch mit bestehenden konzeptionellen Definitionen, grundlegenden Annahmen und theoretisierten Phänomenen innerhalb der strategischen Kommunikation auseinandersetzt und diese synthetisiert.
Ergebnisse: Die deskriptiven Ergebnisse deuten auf ein erhebliches Maß an Fragmentierung zwischen den Teilbereichen (z. B. Public Relations, Organisationskommunikation) bei der Theoriebildung über strategische Kommunikation hin. Während metatheoretische Ideen teilweise übereinstimmen, fehlt es der Literatur an einem theoretischen gemeinsamen Kern. Zusätzlich wurde in dieser Thesis eine Synthese der diversen Theorieansätze erarbeitet, welche die Grundlage für zwei miteinander verbundene Vorschläge zur Weiterentwicklung der Theorie der strategischen Kommunikation bildete: zum einen die Dualität der Strategie als Sinn und strategische Kommunikation, und zum anderen wie sich Entitäten als Systeme mit unterschiedlichen Graden interner Angleichung durch strategische Kommunikation entwickeln. Aus diesen Erkenntnissen wird eine neue, generalisierbare Definition der strategischen Kommunikation vorgeschlagen: die omnidirektionale diachrone Evolution relationaler Bedeutung entlang eines Kontinuums relativer strategischer Abstraktion.
Implikationen: Die neue theoretische Basis, die in dieser Arbeit vorgestellt wird, hat nicht nur wesentliche Implikationen für die Kommunikationswissenschaft und die Soziologie, sondern auch für gängige Kommunikationspraktiken, die unsere (demokratische) Gesellschaft formen. Zukünftige Wege für die Theoriebildung und Forschung zur strategischen Kommunikation werden vorgeschlagen.