Der Deutsche Industrie- und Handelstag, kurz DIHT, repräsentiert als Dachverband der 82 Industrie- und Handelskammern rund 3,2 Millionen Unternehmen. Als „Sprecher der Wirtschaft“ ist sein Interesse an öffentlicher Repräsentation konstitutiv.
Zur Bestandsaufnahme seiner Öffentlichkeitsarbeit diente dem Verfasser ein Praktikum in der Abteilung Information. Der Binnenperspektive wird mittels einer schriftlichen Journalistenbefragung die Sicht einer externen Adressatengruppe gegenübergestellt.
Als publizistische Grenzstelle bringt die Abteilung Information die Bedürfnisse des eigenen Hauses mit denen des Mediensystems in Einklang. Die Zunahme potenzieller Kommunikatoren führt allmählich zu einer dezentralisierten Kommunikation. Waren die Beziehungen zu Journalisten in der intimen Bonner Gesellschaft recht einfach zu handhaben, ist dies schwieriger im komplexen Berliner Mediensystem. Zudem stellt die nachlassende Bindungswilligkeit der Unternehmen den DIHT vor neue, auch kommunikativ zu bewältigende Herausforderungen. Dennoch bleiben insbesondere die politischen PR von strategischen Überlegungen weitgehend unberührt: Bestimmend ist die aktuelle wirtschaftspolitische Agenda.
Ein Kontinuum von massen- zu individualkommunikativen Formen der PR-Medien markiert das Handlungsfeld zwischen PR und Journalismus. Mit der Intensität des persönlichen Kontaktes steigt der Stellenwert, den die befragten Journalisten PR-Medien zuschreiben – auch im Zeitalter der elektronischen Kommunikation.