Die Arbeit setzt sich zum Ziel, herauszufinden, ob es Differenzen in der textlichen und bildlichen Darstellung von Sportlerinnen und Sportlern in der deutschen Presse gibt. Der theoretische Teil beschäftigt sich mit Männer- und Frauenbildern in der deutschen Medienlandschaft allgemein, d.h. den quantitativen sowie qualitativen Unterschieden in der Darstellung der Geschlechter (in Wort und Bild).
Danach folgt die Beschreibung der inhaltsanalytisch erhobenen Daten: Untersucht wurde das Männer- und Frauenbild, das im Zuge der Berichterstattung über die Leichtathletik-EM 1990 und 2002 transportiert wird (Medienbasis: FR, SZ, FAZ, Welt, Bild, Leichtathletik-Magazin; Vollerhebung von jeweils 2 Wochen vor bis 2 Wochen nach dem Ereignis).
Ausgewählte Ergebnisse:
1. Über Sportlerinnen und Sportler wird unterschiedlich berichtet (quantitativ und qualitativ).
2. Über Männer wird mehr, über Frauen weniger berichtet (obwohl die Teilnehmerzahl in etwa gleich war und die deutschen Frauen erfolgreicher waren als die Männer).
3. Bei Frauen nimmt das Privatleben und das Aussehen einen höheren Stellenwert ein als bei den Männern, die sportliche Leistung rückt in den Hintergrund.
4. Die Unterschiede fallen 1990 stärker aus als 2002 (2002 wird auch das Privatleben und das Aussehen der Männer wichtiger, die Berichterstattung über die Geschlechter gleicht sich im „negativen Sinne“ an; Trend zur Boulevardisierung in der Sportberichterstattung).
Sportlerinnen und Sportler im Spiegel der deutschen Presse
Ein inhaltsanalytischer Zeitvergleich der Leichtathletik-Europameisterschaften 1990 und 2002